Apple Find My Netzwerk

Wie Hacker Milliarden Geräte in weltweite Ortungsgeräte verwandeln – und wie du dich schützt

Sicherheitsexperten zeigen: Bluetooth-Geräte können heimlich zu AirTags gemacht werden

Für viele von uns ist die Bluetooth-Technologie inzwischen absolut unverzichtbar – vom Smartphone bis hin zur smarten Uhr oder zum vernetzten Zuhause. Doch eine aktuelle Sicherheitsstudie der George Mason University zeigt: Angreifer können diese Geräte missbrauchen, um Menschen weltweit auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Die Forscher demonstrierten, wie simple Bluetooth-Geräte – sogar ohne Administratorrechte („Root-Berechtigungen“) – in einen Apple AirTag verwandelt werden können, mit dem man Menschen heimlich orten kann.

Doch wie gefährlich ist diese Entdeckung wirklich – und kannst du dich davor schützen?

Apple’s Find-My Netzwerk: Was steckt dahinter?

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht Apples Find-My-Netzwerk, mit mehr als 1 Milliarde aktiver Apple-Geräte das weltweit größte Tracking-Netzwerk. Ursprünglich dazu geschaffen, verlorene Geräte wie iPhones oder AirTags wiederzufinden, könnte das Netzwerk nun zur massenhaften und heimlichen Überwachung missbraucht werden.

Dabei funktionieren AirTags eigentlich ganz bequem: Sie senden konstant Bluetooth-Signale („Lost-Messages“), die andere Apple-Geräte in der Umgebung empfangen. Diese Geräte generieren verschlüsselte Standortmeldungen und senden sie an die Apple-Cloud. Der Eigentümer kann dann per privatem Schlüssel über seinen iCloud-Account Standorte abrufen. Das System gilt dank seiner Verschlüsselung und Anonymität eigentlich als besonders sicher.

Die Schwachstelle: Wie wird dein Bluetooth-Gerät zur heimlichen Wanze?

Forscher Junming Chen, Xiaoyue Ma, Lannan Luo und Qiang Zeng der George Mason University gingen der Frage nach, ob ein solches System nicht auch von Angreifern missbraucht werden könnte – mit alarmierenden Ergebnissen.

Die Experten entwickelten eine Angriffsmethode namens „nRootTag“. NRootTag verwandelt Bluetooth-Geräte wie Laptops, Smartphones oder Smartwatches direkt – und ohne Root-Berechtigungen – in virtuelle AirTags. Ein Gerät, das von Hackern für diese Attacke missbraucht wurde, sendet anschließend dieselben Bluetooth-Signale aus wie ein verlorener AirTag. So können Angreifer die Position des Gerätes jederzeit über das riesige Netzwerk von Apple-Geräten verfolgen.

Das Erschreckende dabei: Die Erfolgsrate des Angriffs lag in den Tests bei über 90%, und das innerhalb von nur wenigen Minuten. Besonders problematisch: Angreifer müssen hierfür nicht einmal tiefgehenden Zugriff auf dein Gerät haben, geschweige denn Administrator-Rechte.

NRootTag Funktionsweise

Milliarden iPhones als unfreiwillige Spione missbrauchen

Das Ausmaß der potenziellen Gefahr ist enorm. Weltweit sind mehr als 1,5 Milliarden iPhones immer bereit, Bluetooth-Signale aufzunehmen und an Apple senden. Jedes davon könnte unwissentlich ein ungewollter Helfer für die Verfolgung völlig fremder Personen werden – und das vollkommen anonym und kaum nachvollziehbar.

Hinzu kommt, dass die Forscher bewiesen haben, wie günstig und leicht zugänglich dieser Angriff ist. Selbst einfache, handelsübliche GPUs, wie etwa eine RTX 3080, eignen sich, um binnen kürzester Zeit nötige Schlüsselinformationen zu generieren, was den Angriff geradezu erschreckend einfach macht.

Apple reagiert – doch reicht das aus?

Apple wurde frühzeitig informiert und hat schnell reagiert: Im kürzlich veröffentlichten Update (z.B. iOS 18.2, macOS Sonoma 14.7.2 und andere Versionen) sind laut dem Unternehmen bereits Fixes enthalten, um die beschriebene Sicherheitslücke zu entschärfen. Jedoch zeigt die Wirklichkeit: Solange sich ungepatchte Geräte in der Nähe befinden, bleibt der Angriff weiterhin erfolgreich.

Genau hier liegt aktuell die größte Herausforderung: Weltweit nutzen Hunderte Millionen Nutzer weiterhin ältere, nicht aktualisierte Geräte und könnten unbemerkt und ungeschützt Opfer einer solchen Attacke werden.

So kannst du dich und deine Privatsphäre schützen

Es gibt aktuell noch keine hundertprozentige Schutz-Methode, doch als Nutzer kannst du selbst aktiv werden und deine Risiken reduzieren:

Halte deine Software aktuell

Laut den Forschern bieten jüngste Sicherheitsupdates von Apple zwar nicht völligen Schutz, reduzieren aber das Risiko erheblich. Indem du regelmäßig Updates installierst, bleibst du zumindest gegenüber weiten Teilen der Angriffe geschützt.

Bluetooth bewusst steuern

Braucht dein Gerät wirklich jederzeit Bluetooth? Wann immer möglich, schalte Bluetooth aus, falls du es gerade nicht nutzt. Je weniger Angriffsfläche du bietest, desto schwieriger wird die heimliche Ortung.

Sensibilität erhöhen – aufmerksam bleiben

Achte auf verdächtiges Verhalten deines Gerätes. Wird dein Akku ungewöhnlich schnell leer, oder zeigt sich verstärkte Bluetooth-Aktivität? Diese Kleinigkeiten könnten Hinweise sein, dass etwas nicht stimmt.

Fazit: Ein Weckruf zur richtigen Zeit

Die neu entdeckte Sicherheitslücke ist nicht nur eine technische Kuriosität – sie hat reale Auswirkungen auf unser aller Privatsphäre. Die Möglichkeit, Geräte heimlich zu tracken, stellt eine ernste Bedrohung dar. Es ist nun an den Herstellern, aber auch an uns Nutzern, schnell und konsequent zu handeln. Denn die Erfahrung zeigt immer wieder: Selbst ausgeklügelte Sicherheitssysteme können Schwächen aufweisen, und genau diese Schwächen sind es, die Hacker gezielt und erfolgreich ausnutzen.

Gerade heute, in Zeiten allgegenwärtiger Technologie, sollten wir nie vergessen: 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht. Ständig wachsam zu bleiben und verantwortungsvoller Umgang mit unseren Geräten sind die beste Versicherung, um nicht ungewollt selbst zum AirTag zu werden, den jemand anderes heimlich verfolgt.

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