Apple HomeKit oder Amazon Echo – Wo ist der Unterschied?
Apple präsentierte seinen HomeKit Standard bereits 2014 mit der Einführung von iOS 8. Viele Hersteller haben seitdem schon kompatible Produkte veröffentlich; den richtigen Durchbruch erzielte HomeKit bis jetzt allerdings noch nicht.
Ganz anders sieht es hingegen bei Amazons Echo aus. Erst im Sommer 2015 erblickte Alexa das Licht der Welt und erobert seitdem regelrecht die Haushalte in den USA und Europa.
Doch woran liegt es, dass Apples HomeKit einfach nicht richtig in die Gänge kommt? Welche der beiden Schnittstellen ist besser und welche zukunftssicherer? Diese Fragen klären wir in diesem Artikel.
Apple HomeKit: einfach für Benutzer – kompliziert für Hersteller
Apple wollte mit HomeKit von Anfang an eine einheitliche und vor allem sehr sichere Schnittstelle zur Hausautomatisierung schaffen. Um die hohe Sicherheit zu gewährleisten schafften sie, ähnlich wie im AppStore, eine geschlossene Entwicklungsumgebung. Jeder Hersteller muss also gewisse Voraussetzungen erfüllen, um eine HomeKit Zertifizierung zu erhalten.
Eine Voraussetzung ist zum Beispiel die Verwendung spezieller HomeKit Chipsätze, welche bis zu 2 Dollar das Stück kosten. Auch die zu verwendenden WLAN und Bluetooth Chips gibt Apple ganz genau vor. Dies sorgt in der Regel für hochwertigere und sichere Geräte für den Kunden, aber auch für höhere Herstellungskosten bei den Entwicklern.
Aber nicht nur die Chipsätze gibt Apple vor. Auch die Fabrik, in der die Geräte produziert werden, muss von Apple zertifiziert sein. Das fertige Produkt muss dann noch nach Cupertino geschickt werden, wo es von Apple auf Herz und Nieren getestet wird. Dieser Prozess kann dann auch durchaus mal drei bis fünf Monate dauern.
All diese Dinge sorgen für leicht zu bedienende und sichere Geräte bei Endverbrauchern. Für die Hersteller ist es auf der anderen Seite aber extrem aufwendig und kostenintensiv all diese Vorgaben exakt einzuhalten. Besonders die lange Wartezeit des Prüfprozesses verzögern schnelle Veröffentlichungen neuer Produkte.
Amazon Echo: Alexa ist offen für alle
Amazons Echo auf der anderen Seite setzt auf einen offenen Standard, welcher für Hersteller neuer Produkte sehr viel leichter umzusetzen ist. Die Entwickler müssen nur Ihre Schnittstelle an Alexa anpassen und den Quellcode zur Kontrolle an Amazon schicken. Spezielle Chipsätze oder zertifizierte Fabriken sind nicht vorgeschrieben.
Amazon bietet den Herstellern zusätzlich noch das Label „Funktioniert mit Alexa“ an. Dazu muss nur das fertige Produkt an Amazon geschickt werden. Dieses wird kur mit dem Echo getestet und nach maximal 10 Tagen erhält man die freiwillige Zertifizierung.
Dieses System hat natürlich für die Hersteller enorme Vorteile. Zum einen müssen keine teuren Chips verbaut und Prozeduren eingehalten werden, die das Produkt am Ende für den Kunden nur teurer machen. Zum anderen ist die Entwicklung durch nur minimale Prüfungen sehr viel schneller als bei Apple HomeKit.
Apple HomeKit oder Amazon Echo – Was ist besser?
Doch welches System ist schlussendlich besser für die Hausautomatisierung? Das lässt sich so pauschal nicht beantworten. Apples HomeKit kann für Entwickler sehr Nerven- und Zeitaufwendig sein. Der Kunde hat aber den Vorteil eines immer gleich zu bedienenden Gerätes, welches die höchstmögliche Sicherheit bietet. Gerade wenn man auch eine Türen- oder Garagentorsteuerung verbaut ist dieser Sicherheitsvorteil nicht zu unterschätzen.
Auf der anderen Seite erkauft man sich diese einfache Bedienung und hohe Sicherheit mit teureren Geräten und längeren Wartezeiten auf neue Produkte.
Hier kann dann Alexa wieder punkten. Die einfache Entwicklung für Amazons Echo hat dafür gesorgt, dass innerhalb kürzester Zeit bereits über 250 Geräte das Label „Funktioniert mit Alexa“ erhalten haben. Apple hat hingegen bis jetzt nur etwas über 100 Geräte zertifiziert.
Unser Fazit zur HomeKit und Alexa
Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Hier muss jeder selbst abwägen, was einem besonders wichtig ist. Unsere Empfehlung ist aber auf Endgeräte zu setzen, die beide Standards unterstützen. So können zum Beispiel alle Philips Hue Produkte sowohl über HomeKit mit Siri, als auch über Alexa gesteuert werden.
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