Affinity Photo – die Photoshop Alternative für Mac
Lange Zeit gab es keine wirkliche Adobe Photoshop Alternative für den Mac. Programme wie das kostenlose GIMP oder Pixelmator versuchten den Platzhirsch vom Thron zu stoßen. Wirklich gelungen ist es aber bisher keinen Bildbearbeitungsprogramm. Zu groß schien der Vorsprung von Adobe zu sein. Doch das könnte sich jetzt schlagartig ändern. Fünf Jahre hat Serif Labs an Affinity Photo gearbeitet und bringt jetzt eine Software auf dem Markt, die erstaunlich umfangreich und ausgereift daherkommt.
Affinity Photo – Photoshop Alternative auch für Profis
Gerade wer mit Fotobearbeitung sein Geld verdient hatte neben Photoshop lange keine Alternative. Um so ärgerlicher war Adobes Schritt hin zum Abo Model und einer damit verbundenen monatlichen Zahlung. Bildbearbeitungsprogramme für den Mac wie GIMP oder Pixelmator wurden zwar mit der Zeit immer besser, konnten aber Photoshop nie wirklich das Wasser reichen.
Umso größer war die Überraschung, als Serif Labs dann auf einmal Affinity Photo für Mac vorstellte. Sowohl das Design als auch die Bedienung erinnern stark an den Adobe Konkurrenten. Damit möchte sich Affinity Photo ganz klar als Alternative auch für Profianwender positionieren. Und schaut man sich den unglaublichen Umfang der Foto Software an, könnte das durchaus gelingen.
https://youtu.be/JinkXMAWiZY
Affinity Photo – Umstieg leicht gemacht
Das größte Hindernis beim Wechsel jeder Software ist wohl das individuelle Format der gespeicherten Dateien. Gerade bei Photoshop ist dieser Punkt nicht unerheblich, da es im Internet mittlerweile unzählige Vorlagen im PSD Format zum Download gibt.
Um diese große Hürde zu nehmen, hat Serif Labs einen vollständigen Support von PSD Dateien integriert. Affinity Photo kann somit PSD Dateien auf dem Mac ganz ohne Photoshop öffnen und bearbeiten. Alle Layer und Einstellungen wurden bei unserem Test vollständig und korrekt übernommen. Auch verschiedene Vorlagen, die wir getestet haben, wurden anstandslos geöffnet und ließen sich problemlos bearbeiten.
Was in die eine Richtung funktioniert, klappt auch in die andere Richtung problemlos. Affinity Photo kann alle Projekte auch wieder als PSD Datei exportieren. Auch das hat in unserem Test anstandslos funktioniert und alle Dateien konnten mit Photoshop problemlos geöffnet werden.
Wer gerne mit PlugIns oder eigenen Pinseln arbeitet, kann auch diese in Affinity Photo übernehmen.
Mit der sehr gut funktionierenden PSD Funktionalität und der Möglichkeit PlugIns zu übernehmen ist die erste Hürde für Affinity Photo genommen, um zur ernsthaften Photoshop Alternative aufzusteigen.
Voller Funktionsumfang bei leichter Bedienung
Wer Photoshop kennt wird sich in Affinity Photo sofort zurechtfinden. Die Benutzeroberfläche ist sehr ähnlich aufgebaut und alles lässt sich leicht finden. Hier wurde wohl das ein oder andere von der Konkurrenz abgeschaut. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, denn Serif Labs hat dabei auch einige Dinge stark verbessert.
So werden bei den meisten Werkzeugen Veränderungen noch während der Bearbeitung in Realtime angezeigt. Bei einem Farbverlauf zieht man also keine Linie mehr und sieht erst beim loslassen der Maustaste das Ergebnis. In Affinity Photo wird der Verlauf noch während des Erstellens angezeigt. Diese Funktion wurde nahezu in jedes Werkzeug integriert und funktioniert sehr gut. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, möchte man es nicht mehr missen.
Schnell, schneller, Affinity Photo
Voraussetzung für Dinge wie die Live Vorschau Funktion ist natürlich eine gute Performance des Programms. Und hier kann Affinity Photo so richtig Punkten. Alles fühlt sich extrem schnell an und man merkt, dass der Entwickler das komplette Grafikprogramm auf Geschwindigkeit optimiert hat.
Die beeindruckende Geschwindigkeit erreicht Serif Labs durch die konsequente Optimierung auf OS X und aktuelle Mac Rechner. So ist Affinity Photo 64 Bit optimiert und nutzt Open GL, Grand Central Dispatch und Core Graphics zur Beschleunigung intensiver Rechenaufgaben.
Affinity Photo als RAW Konverter
Eine ernsthafte Photoshop Alternative für Mac muss natürlich RAW Fotos entwickeln können. Und das ist mit dem RAW Konverter von Affinity Photo problemlos möglich. Beim öffnen einer RAW Datei gelangt man automatisch in den sogenannten Develop Persona Bereich. Hier kann man alle Einstellungen vornehmen und sein Foto entwickeln. Vom Umfang der Möglichkeiten kommt man hier noch nicht 100 prozentig an Adobe Camera Raw heran.
Es sind aber nur Kleinigkeiten die fehlen und Serif Labs erweitert mit jedem Update die Funktionen. Es ist also sicher nur eine Frage der Zeit, bis auch hier auf die Konkurrenz aufgeschlossen wird. Dennoch ist der RAW Konverter schon sehr ausgereift und auch für Profi Fotografen absolut alltagstauglich.
Hat man sein RAW Foto fertig bearbeitet, kommt man nach der Entwicklung automatisch in den Hauptarbeitsbereich Photo Persona. Hier kann man dann, wie man es gewohnt ist, sein Foto weiter bearbeiten oder mit Effekten und Filtern versehen.
Für den ein oder anderen Hobbyfotografen ist vielleicht ganz interessant, dass Affinity Photo auch mehrere Erweiterungen für Apples Fotos App mitbringt. So können kleinere Bearbeitungen auch direkt aus der Mac Standart Fotoapp heraus erledigt werden.
Fazit zu Affinity Photo
Serif Labs hat mit Affinity Photo geschafft, was noch kein anderen Softwareentwickler vorher gelungen ist. Eine echte ernstzunehmende Alternative für Photoshop auf dem Mac. Der Umfang der Funktionen ist einfach gewaltig und kommt schon sehr nah an den Konkurrenten heran. Sicher fehlen hier und da noch ein paar Kleinigkeiten, dafür wurde aber einiges auch besser und durchdachter als bei Adobes Platzhirsch umgesetzt.
Bilder entwickeln, zu bearbeiten oder Grafiken zu erstellen macht einfach Spass. Alles ist logisch aufgebaut und für fortgeschrittene Einsteiger sowie Profis gleichermaßen passend. Affinity Photo ist auf jeden Fall eine ernstzunehmende Konkurrenz für Adobe und könnte Photoshop sicher bei 99 Prozent der Nutzer ersetzen.
Ganz besonders Interessant sind alle Serif Labs Produkte vor allem für jene, die eine Alternative zum Adobe Creative Cloud Abo suchen. Denn sowohl Affinity Photo als auch Affinity Designer kosten jeweils nur knapp 50 Euro. Und zwar einmalig. Dafür kann man das Mac Programm lebenslang nutzen und erhält auch regelmäßige Updates. Bei Adobe zahlt man mindestens 100 Euro im Jahr.